Tomaten ausgeizen

Um eine zielgerechte Nährstoffverteilung zur Frucht zu gewährleisten entfernt man die am Blattansatz erscheinenden Seiten,- oder Nebentriebe. Dieses Entfernen, nennt man ausgeizen. Das Tomaten ausgeizen erfordert keine besonderen Kenntnisse, jedoch sind einige Dinge zu beachten, sodass die Pflanze beim entfernen der Geiztriebe keinen Schaden davon trägt. Erfahren Sie hier warum und wie Tomaten richtig ausgegeizt werden.

Warum werden Tomaten ausgegeizt

Werden die jungen Nebentriebe die sich in den Blattachsen der Pflanze bildet nicht regelmäßig entfernt, kommt es zu einem buschigen Blätterwuchs. Dieses Blattwerk benötigt zum wachsen eine enorme Kraft, die der Frucht entzogen wird. Oder vielmehr, erst gar nicht zum Fruchtstamm gelangt. Hinzu verhindert eine breite Blattdichte das abtrocknen der Pflanze bei einer hohen Luftfeuchte. Wird die Pflanze zu Nass gehalten, besteht die Gefahr einer Fäulnis, die zu Ertragseinbußen und schlimmer noch, zum absterben der Pflanze führen kann. Mit einfachen Handgriffen führt das Tomaten ausgeizen zu einem gesunden und ertragreichen Wachstum.

Tomaten ausgeizen

Die Tomatenpflanze wird ausgegeizt.

Tomaten ausgeizen – So geht es richtig

Nachdem die Tomatenpflanze nach einigen Wochen Wachstum an Höhe gewonnen hat, bilden sich in der Achse zwischen Hauptstamm und dem Fruchstamm kleine Nebentriebe. Diese noch jungen Geiztriebe können ohne großen Aufwand mit den Fingerspitzen abgezwickt werden. Man benutzt hierzu die Fingernägel wie eine kleine Zange. Um sicher zu gehen, dass man keine Fruchtriebe entfernt, lässt man sie ein wenig wachsen. Nach genauerem Beobachten der einzelnen Pflanzenteile stellt man schnell den Unterschied zwischen dem zu entfernenden Geiztrieb und dem Fruchtstamm fest. Der Fruchtstamm bildet unmittelbar nach dem sprießen aus dem Hauptstamm die gelben Blüten und ist mit einem weißen Flaum überzogen. Der Geiztrieb wächst ohne diese erkennbaren Zeichen zu einem Blatt heran. Ist der Geiz schon etwas größer herangewachsen darf auch ein scharfer Gegenstand, ein Messer oder eine Schere zum abtrennen benutzt werden. Dies verhindert ein unnötiges verletzten der Pflanzenhaut. Hier ist jedoch auf besondere Hygiene der Werkzeuge zu achten. Benutzen sie niemals Werkzeuge, die zum beschneiden anderer Pflanzen zum Einsatz kamen. Ein Übertragen von Viruserkrankungen ist leider keine Seltenheit. Auch die Hände sollten stets vor dem Tomaten ausgeizen gereinigt werden.

Wird ein Geiztrieb abgetrennt, entsteht, wie bei jeder Pflanze eine Wunde, die anfällig für einen Pilzbefall werden kann. Um ein schnelles austrocknen und heilen der Wunde zu fördern empfiehlt es sich, das Tomaten ausgeizen bei sonnigen und trockenem Wetter durchzuführen. Die Wunde bildet bei direkter Sonneneinstrahlung schnell einen Schutzfilm und ist nach wenigen Tagen kaum noch zu erkennen und vollständig verheilt. Da die Tomate von Natur aus zu einem Strauch heran wächst, ist es sinnvoll diese in die Höhe wachsen zu lassen und einstielig zu halten. Dies erleichtert das Erkennen von noch jungen Geiztrieben und man kommt problemlos an die kleinen Sprießlinge heran. Der Gegensatz hierzu bilden die Tomatensorten wie Busch- und Strauchtomaten, bei denen ein ausgeizen nicht erforderlich ist. Ein regelmäßiges entfernen dieser Geiztriebe, die zum übrigen noch als Ableger verwendet werden können führt somit zu einer gesunden und ertragreichen Tomatenpflanze.